Die AG60-Plus wird durch Tuchfabrik Mehler geführt.
Am 20. April 2016 fuhren 27 Teilnehmer, darunter auch zwei Vohenstrausser Genossen, mit der AG 60plus zur Tuchfabrik Mehler in Tirschenreuth. Vorsitzende U. Kinner begrüßte dort Herrn Manfred Kinle, der 51 Jahre in der Firma Mehler tätig war und die Führung übernahm. Zu Beginn erklärte er die Firmengeschichte. Das Unternehmen wurde bereits 1644 gegründet und wird jetzt in der 11. Generation von Paulus und Ludwig Mehler geführt. Die Firma ist der älteste Tuchhersteller in Deutschland und liegt auf Platz 29 der ältesten Industrie-Unternehmen Deutschlands. 1999 schaffte die Fabrik den Eintrag in das Guinessbuch der Rekorde: Vom Schaf bis zum Anzug in einer Stunde und zwei Minuten. Es folgten die Auszeichnung mit dem Mittelstands-Preis und ein Oscar für die Kostümdesigns im Hollywood-Film „Grand Budapest Hotel“.
Den enormen Wasserverbrauch (80.000-120.000 l/Tag) deckt die Firma durch die vorbeifliessende Waldnaab, wofür sie noch das Wasserrecht besitzt und durch Wiederaufbereitung. Es wird nur Schurwolle (Schaf/Alpaka) gekauft und bis zum Endprodukt erfolgt alles Weitere in der Firma: Vom Waschen, Färben, Walken (von 90 m verbleiben ca. 82), Trocknen (Breite 1,94 m schrumpft auf 1,50 m).
Eindrucksvoll war das Fädeneinziehen (360) an der Kettenschärmaschine, die 18 Webstühle, das Hochregallager, Fehlersuche, Maschine mit Schwefelsäure und die Dekatiermaschine. Neben Decken, Futter für Bundeswehrmäntel, Loden u.a. sind zur Zeit Möbelstoffe am gängigsten. Aktuell hat Mehler in TIR 80 Beschäftigte. Die Vorsitzende bedankte sich bei Herrn Kinle mit einem Bierkrug und einer Flasche Max Reger für die sehr interessante Führung. Danach konnten sich alle im Gasthaus „Zum Finkenstich“ bei einer Brotzeit stärken. Auch gab es dort noch die Puppensammlung der Wirtin (drei Räume) zu bestaunen.