Landrat Volker Liedtke war von den SPD Senioren 60 plus im Unterbezirk Schwandorf/Cham als Referent eingeladen.
Vorsitzende Helga Seidemann sagte bei der Begrüßung, dass die Senioren diesmal den Landkreis Schwandorf genauer anschauen wollten – vor allem die Herausforderungen in naher Zukunft.
Zu Beginn wies der Landrat darauf hin, dass der Landkreis gut dastehe. „Der Landkreis ist von einem Problemlandkreis zu einem Vorzeigelandkreis geworden,was schon unter Altlandrat Hans Schuierer begonnen worden ist“
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis sei gering. Ein großes Problem stelle aber der Fachkräftemangel dar, den die Unternehmen beklagten.
Es gäbe beim Landkreis eine Arbeitsgruppe, die nun Schwandorf attraktiv machen solle. Fachkräfte sollten vor allem in Schwandorf gehalten werden, aber auch solche aus anderen Regionen sollten einen Anreiz bekommen, sich beruflich nach Schwandorf zu orientieren. Das richtige Marketing sei wichtig, wozu heutzutage auch bei Facebook und anderen „social networks“ geworben werden müsse, damit der Landkreis bei jungen Leuten das Image bekomme, das er verdiene.
An und für sich müsste es dem Landkreis gutgehen – der Haushalt sei mit breiter Mehrheit verabschiedet worden. Trotzdem könne man sich nicht „zufrieden zurücklehnen“.. Die Kreisumlage habe erhöht werden müssen, die Verschuldung sei ein Stück weit angestiegen. Sie müsse eingedämmt werden.
Der Landkreis müsse schwierige Aufgaben schultern: einmal die Sanierungszuschüsse an Asklepios. Als nächstes seien Riesenkraftakte finanzieller Art zu schultern. Die Kommunen müssten da mithelfen.
22 schulische Einrichtungen müssten finanziert werden. Eine Realschule sei ursprünglich nur für 16 Klassenräume ausgelegt gewesen, heute brauche man dort 26 Klassenräume. Es müsse erweitert werden, weil die Enge dort für die Schüler nicht förderlich sei. Speisesäle, Kücheneinrichtungen mussten neu geschaffen werden, denn durch die Einführung des G 8 werde viel mehr Nachmittagsunterricht nötig, auch müssen heute viele Mütter zur Arbeit gehen.
Das größte Bauprojekt stehe dem Landkreis in den nächsten Jahren mit dem Berufsschulzentrum bevor. Dort herrsche drangvolle Enge.
Auch den demographischen Wandel beleuchtete der Landrat. Im Landkreis gäbe es ein „Nord-Süd-Gefälle“, was bedeute, dass die Bevölkerung im Städtedreieck wachse, in Schwandorf etwa gleich bleibe und im nördlichen Landkreis (Oberviechtach, Stadlern...) abnehme. Es müssten Anreize geschaffen werden, die Bevölkerung dort zu halten.
Das Ehrenamt werde immer wichtiger. In dem Zusammenhang wies der Landrat auf die neue Freiwilligenagentur im Landkreis hin. Von einem Kongress brachte er folgende Zahlen mit:
1/3 unserer Bevölkerung engagiere sich ehrenamtlich,
1/3 interessiere sich nicht für ehrenamtliche Tätigkeit
1/3 sei durch aus bereit, mitzutun, wolle aber angesprochen werden. Die Freiwilligenagentur leiste gute Arbeit, Menschen mit ins Ehrenamt einzubinden.