Vor kurzem fand der September-Stammtisch der SPD-Senioren 60plus im Hubertushof in Amberg statt. Eingeladen hierzu war MdL Reinhold Strobl, welcher einen Kurzvortrag über die allgemeine politische Situation hielt. Dabei ging er geduldig auf die Fragen und kritischen Anmerkungen der Senioren ein.
Eine außerordentlich lebhafte Diskussion gab es um die Person des früheren Bundesbankvorstandes Sarrazin. Es wurden die bekannten zwei Standpunkte vertreten, einmal, seine Äußerungen wären untragbar, er müsse unbedingt aus der Partei ausgeschlossen werden. Den Vertretern dieser Meinung störte vor allem die unmögliche Äußerung, bestimmte Rassen hätte spezielle Gene, die dazu führen, dass diese Rassen mit Dummheit geschlagen seien. Dabei soll er auch die Juden erwähnt haben. Eine „Rasse“, wenn man schon diesen saudummen Ausdruck gebrauchen will, die überdurchschnittlich viele Nobelpreisträger hervorgebracht hat. Die Gegner eines Parteiausschlusses erklärten mit Leidenschaft und Vehemenz, man müsse auch einen Menschen wie diesen Herrn Sarrazin aushalten.
Besonders lebhaft wurde es bei dem Thema: „Was ist mit der Rente mit 67“. Eduard Rast, der Vorsitzende von 60plus Amberg, erklärte: „Wir von 60plus Amberg sind nach wie vor der Meinung, die Rente mit 67 muss weg.“ Das lassen wir uns von niemand ausreden. Da sind wir echte Revoluzzer . “ Zur Begründung dieses Standpunkts führte er aus: „ Schaut euch um in eurem Bekanntenkreis, ob da in den letzten Jahren einer mit 65 in Rente ging oder früher. Ich kenne nur einige Richter, die in der Vergangenheit mit 65 in Pension gingen bzw. gehen mussten. Einen Arbeiter, der bis 65 durchgehalten hat, kenne ich nicht. Wenn der Arbeiter nun erst mit 67 in Rente gehen soll, was er schon gar nicht kann, dann handelt es sich bei der Rente mit 67 nur um eine Rentenkürzung. Und das sollte man doch auch ganz offen zugeben.
Es geht nicht darum, dass jemand bis 67 arbeitet, es geht darum, dass die Renten gekürzt werden. Alles andere ist scheinheilig und verlogen. “ Der Standpunkt von Reinhold Strobl: „ Das Gesetz muß nun – so wie es dort auch steht – überprüft werden. Notwendig sind flexible Lösungen. Wenn jemand Jahrzehnte gearbeitet hat, muss er sich auch darauf verlassen können, dass er im Ruhestand eine vernünftige Rente bekommt, von der er anständig leben kann.“
Sorge bereitet dem SPD-Landtagsabgeordneten, dass es heute viele 400-Euro-Arbeitsverhältnisse, Leiharbeitsverhältnisse und sogar auch Stundenlöhne unter 5 Euro gibt. Jeder könne sich ausrechnen, was diese Menschen dann im Alter bekommen. Die Altersarmut sei vorprogrammiert. Es dürfe aber keine Altersarmut geben, ganz gleich ob nun diese oder die nächste Generation in Rente ist. Eduard Rast schloss diesen Punkt mit der Bemerkung: „Die Rente mit 67 muss weg. Dabei bleiben wir !“
Zum Oktober-Stammtisch will 60plus Frau Dagmar Kierner vom Wohnungsbau und Siedlungswerk (Werkvolk) einladen zu einer Tasse Tee und einem Gespräch über das „barrierefreie Wohnen“. Ein Thema, das für die 60plus-Senioren in gleicher Weise von größter Wichtigkeit ist.
Eduard Rast